Bereits im vergangenen Jahr absolvierte der heute 18-jährige Mohammed Musa ein zweiwöchiges Praktikum bei WERMA Signaltechnik. Da die Zusammenarbeit mit Mohammed Musa so gut geklappt hat, beschloss das Unternehmen, dem jungen Mann ein einjähriges Praktikum anzubieten: Immer mittwochs half er im Werkzeugbau des Signalgeräteherstellers mit und konnte so in die Materie der Abteilung hineinschnuppern, die ihn während seines Praktikums am meisten begeisterte.
Zeitgleich besuchte Mohammed die Steinbeisschule in Tuttlingen und erlangte hier seinen Hauptschulabschluss. Schon damals stellte man ihm einen Ausbildungsplatz in Aussicht, sobald er seinen Schulabschluss geschafft hatte. Nun hielt das Unternehmen Wort und bot dem jungen Mann eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker in der Fachrichtung Formentechnik an.
Es bleibt spannend
Die Ausbildung beginnt für Mohammed, wie für alle anderen auch, zunächst mit dem Besuch der einjährigen Berufsfachschule in Tuttlingen. Ab September drückt er gemeinsam mit anderen Jugendlichen die Schulbank und erlernt die theoretischen Grundlagen für seinen zukünftigen Ausbildungsberuf. Im Anschluss daran beginnt die eigentliche Ausbildung im jeweiligen Unternehmen.
Die hierfür erforderliche, unbefristete Aufenthaltsgenehmigung liegt dem jungen Mann derzeit leider noch nicht vor. Anfang August erhielt er eine befristete, einjährige Bewilligung, die seinen Aufenthalt in Deutschland bis Ende des Schuljahres 2018 genehmigt. WERMA hofft jedoch sehr, dass Mohammed im Sommer 2018 eine Aufenthaltsgenehmigung für die gesamte Ausbildungszeit erhält.
Von Afrika ins Schwabenland
Mohammed stammt ursprünglich aus Eritrea in Ost-Afrika und ist seit Mai 2015 in Deutschland. Da er ohne Begleitung nach Deutschland kam, wohnt er von Beginn an in einer Wohngruppe bei MutPOL in Tuttlingen. Er ist einer von hunderttausenden Flüchtlingen, die in Deutschland leben und auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Mohammed Musa ist sehr glücklich, dass er in Deutschland die Möglichkeit bekommt, zu arbeiten und die Schule zu besuchen.
Da er ein kleines Sprachwunder ist, spricht er neben seiner Muttersprache "Saho“ und Englisch inzwischen auch fließend Deutsch. Schmunzelnd gibt er zu: „Es war wirklich sehr schwierig, eure Sprache zu lernen.“
"Integration liegt uns am Herzen!“
WERMA möchte mit der Unterstützung von Mohammed einen Beitrag zur Integration von Asylsuchenden in den deutschen Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft leisten. Zudem möchte das sozial eingestellte Unternehmen auch hier eine Vorbildfunktion für andere Firmen in der Region sein und hofft auf viele Nachahmer.
„Uns liegt die Integration von Flüchtlingen und die Unterstützung besonders der jungen Menschen sehr am Herzen.“, fasst WERMA-Geschäftsführer Matthias Marquardt zusammen. „Wir freuen uns riesig über die tolle Entwicklung, die Mohammed in den letzten Monaten gemacht hat und sind stolz, dass er seinen Schulabschluss geschafft hat.“ Personalleiterin Dagmar Bühler ergänzt: „Es ist schön, einen Menschen, der in seinem jugendlichen Alter schon so viel Schlimmes erleben musste, wieder strahlen zu sehen und ihm eine Zukunftsperspektive bieten zu können – da weiß man, dass man auf dem richtigen Weg ist!“
Vielfältiges Angebot mit tollen Zukunftschancen
Neben der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker hat WERMA Signaltechnik viele unterschiedliche Ausbildungs-, und Studienangebote sowie Karrieremöglichkeiten zu bieten: Vom Elektroniker, über die Fachkraft für Lagerlogistik, bis hin zu zahlreichen Bachelor- und Trainee-Studiengängen. Durch die Mitarbeit in den einzelnen Abteilungen kann das theoretisch Erlernte direkt im Arbeitsalltag vertieft werden. Und auch danach stehen den jungen Menschen viele Türen offen: So wissen beispielsweise alle Auszubildenden und Studenten, die im Jahr 2017 ihren Abschluss in der Tasche haben, wo sie anschließend bei WERMA zum Einsatz kommen werden.
Weitere Praxiserfahrungen erhalten die Jugendlichen bei ihrem Aus-landsaufenthalt in einer der WERMA-Niederlassungen. Denn jeder Auszubildende bekommt die Möglichkeit, seine Fremdsprachenkenntnisse im Ausland zu verbessern.
Unternehmen mit Vorbildcharakter
WERMA Signaltechnik bietet den jungen Menschen während der Ausbildungs- und Studienzeit frischgekochtes Essen in der WERMA-Kantine sowie verschiedene Sozialleistungen wie beispielsweise die betriebliche Gesundheitsförderung. Durch ausbildungsübergreifende Projekte, die von den Auszubildenden und Studenten in Eigenregie geplant, organisiert und realisiert werden, gewinnen die jungen Menschen zusätzliche Fähigkeiten und Kompetenzen, die ihnen in ihrem Arbeitsalltag nützlich sind. Zu diesen Projekten zählen beispielsweise die Mitgestaltung der Ausbildungsbörse, die Organisation des WERMA-Sommerfestes und Azubi-Ausflugs. Das Azubi-Projekt 2017/2018 befasst sich z. B. mit der besseren Beschilderung des DonauWellen-Wanderwegs „Kraftstein-Runde“, dessen Patenschaft die WERMA Signaltechnik übernommen hat. Zudem steht allen Azubis die Mitarbeit bei WERMAzubi auf Facebook offen.