Aktuelles über WERMA

18 Nov 2010

Designschmiede WERMA

Ein Interview mit Herrn Christian Höhler, Entwicklungsleiter WERMA Signaltechnik

Designschmiede WERMA

Welchen Stellenwert hat Design Ihrer Meinung nach im Maschinenbau?
Der Stellenwert des Designs im Maschinenbau ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Heute wird von Maschinen und technischen Geräten nicht nur erwartet, dass sie perfekt funktionieren, sondern auch, dass sie sehr gut aussehen. Es geht aber dabei nicht darum, dass etwas nett anzusehen ist. Das Design muss die Wertigkeit der Maschine erhöhen und seine Funktionalität unterstreichen, am besten sogar unterstützen. Funktion und Design ergänzen sich gegenseitig und können nicht isoliert betrachtet werden.

Hersteller im Bereich Maschinenbau nutzen das Design heute stark als Corporate Design, d.h. möglichst alle Maschinen oder Geräte folgen einer bestimmten, leicht wieder zu erkennenden Stilrichtung. So wird aus Sicht des Kunden hohe Funktionalität und Qualität mit einem bestimmten Design verbunden, was die Loyalität zum Produkt fördert.

Wo liegen Reibungspunkte zwischen dem Designer und dem Ingenieur?
Dem Ingenieur geht es natürlich zuerst einmal um die Funktion. Wünsche des Designers werden oft als einschränkend wahrgenommen. Doch gerade hier liegt eine immense Chance. Wir haben bei WERMA die Erfahrung gemacht, dass die Berücksichtigung von Designforderungen zu Alleinstellungsmerkmalen und sogar zu ganz neuen Produkten führen kann.

Im Maschinenbau geht es um Effizienz. Wie kann Design dies unterstützen?
Das Design sollte die Ergonomie einer Maschine fördern. Klare Linien beispielsweise lenken den Bediener nicht ab, er weiß, wo er hinfassen muss und kann effizient arbeiten.

Gerade auch die WERMA-Design-Signalsäulen auf den Maschinen unterstützen in hohem Maße die Effizienz. Sie sind sehr dezent gestaltet, mit viel Transparenz, sind jedoch im Alarmfall durch hohe Helligkeit sehr dominant und sorgen für rasches Handeln.

Welche Rolle spielt Design bei der Benutzerfreundlichkeit?
Im Maschinenbau muss das Design stets die Benutzerfreundlichkeit unterstützen, ansonsten ist die Akzeptanz beim Nutzer gering , löst Verärgerung aus und stellt vielleicht sogar ein Sicherheitsrisiko dar. Die Kunst besteht darin, Design so einzusetzen, dass die Benutzerfreundlichkeit dadurch steigt. Bei Maschinen entstehen dadurch meist klare Formen ohne viel Schnörkel. Dies kann man bei den Maschinenherstellern zurzeit sehr schön beobachten.

Was entgegnen Sie jemanden auf den Satz „Das muss funktionieren und nicht hübsch aussehen.“?

Ich erkenne qualitativ hochwertige und sehr gut funktionierende Maschinen und Geräte äusserlich fast immer daran, dass sich auch jemand Gedanken über das Design gemacht hat. Ist dies nicht der Fall, so ist meist auch die Funktion nicht optimal.

Inwiefern lohnt sich Design, wenn der Antrieb oder der Sensor eh irgendwo in der Anlage verschwindet und dann im Idealfall die nächsten Jahre nicht mehr gesehen wird?
Damit würde man die Phasen des Erwerbs und der Montage des Produktes unterschätzen. Gerade hier hat der Käufer das Produkt ja im Blick und in der Hand. Und hier wird sich entscheiden, ob er das Produkt wieder einsetzt.

Für uns stellt sich die Frage jedoch nicht so sehr, da WERMA-Signalgeräte stets an exponierter Position an der Anlage montiert werden. Dies unterstreicht natürlich die Wichtigkeit des Designs.

Der Ansatz „Form follows Function“ ist oft im Zusammenhang mit benutzerfreundlichem, praktischem Design zu hören. Ist das der ideale Designansatz für die Industrie?
Es ist sicher richtig, dass einer guten Funktion meist auch ein gutes Design automatisch folgt. Aber wie schon gesagt, die große Chance, Alleinstellungsmerkmale und neuen Kundennutzen zu generieren, liegt oft darin, Designvorgaben zu erfüllen. Und das macht doch letztlich den Erfolg eines Herstellers aus, wenn er es schafft die designspezifischen Wünsche seines Kunden zu erfüllen, damit dieser seinen Markenwert ausbauen kann.

Pressekontakt


Udo Skarke
General Manager • WERMA USA

Tel. +1 (470) 361 / 0600
us-info@werma.com