Siebenunddreißig Studierende vom Fach „Industrial Systems Design“ der Tuttlinger Hochschule haben das Unternehmen WERMA Signaltechnik in Rietheim-Weilheim besucht. Sie sahen an verschiedenen Beispielen wie Fertigungsanlagen für Signalgeräte von der Planung bis zur funktionierenden Montagelinie entstehen.
Geschäftsführer Matthias Marquardt begrüßte die Studierenden in Begleitung von Prof. Dr. Andreas Gollwitzer und stellte ihnen kurz die Firma vor.
Hautnah sehen wie Fertigungslinien entstehen
Wie eine Fertigungslinie von Grund auf geplant und umgesetzt wird, stellte Fertigungsingenieur Ronny Lauer vor. Er erläuterte den Studentinnen und Studenten in einem Vortrag die „Intelligente Automatisierung mechatronischer Systeme“.
Anschließend führte er zusammen mit Fertigungsingenieur Tobias Lesniak und Montageteamleiter Klaus Frey die Erstsemester an verschiedene Stationen in der Fertigung. Hier konnten sie in der Praxis sehen, wie Prozesse automatisiert werden.
Dass es nicht immer Sinn macht, voll zu automatisieren, erklärte Lauer an der halbautomatischen Klemmbuchsenmontage. Immer sollte im Vorfeld betrachtet werden wie wirtschaftlich die Herstellung gewisser Produktteile sei.
Aufgaben für Studierende
„Eine Fertigungsstation zu planen, kann eine typische Aufgabe für eine Praxisarbeit, Bachelor- oder Masterthesis für Studierende sein“, so Lauer. Er selbst hätte in seiner Diplomarbeit eine Automatisierung für WERMA geplant und umgesetzt. Heute steht die Anlage bei WERMA und arbeitet.
Angesichts der komplexen Automatisierungslösungen bei WERMA zeigten sich die Studierenden begeistert.
Die Vorlesung beim Rietheimer Signalgerätehersteller ist Teil einer Seminarreihe für die Erstsemester, die verschiedene Unternehmen besucht. Ziel ist, dass die jungen Menschen schon zu Studienbeginn ein Gespür für die Praxis bekommen.
WERMA Signaltechnik ist eines der 75 Fördermitglieder des Tuttlinger Campus der Hochschule Furtwangen.
Deutschlandweit einmalige Kooperation von Industrie und Hochschule
Einmalig in Deutschland ist die Kooperation von Industrie, Stadt und Landkreis, sowie dem Land Baden-Württemberg am Hochschulcampus Tuttlinger. Ein wesentliches Ziel des Hochschulcampus besteht darin, der regionalen Industrie geeignete qualifizierte Nachwuchskräfte im Ingenieurbereich zur Verfügung zu stellen. Die Industrie fördert die Lehre finanziell und mit eigenen Vorlesungen.